Pressemitteilungen aus Bad Salzuflen:

Tourismus setzt auf Entschleunigung


150 Experten der Region Teutoburger Wald diskutieren neue Wege für den Fremdenverkehr. Innerhalb von drei Jahren bewegt die OWL GmbH gut vier Millionen Euro für die Infrastruktur

05/2016 - Von Matthias Bungeroth. Marienmünster - Langsam öffnet sich die Tür zur Kirche der alten Abtei Marienmünster. Orgelmusik ist zu vernehmen. Unwillkürlich werden die Schritte der Besucher langsamer, die Köpfe gehen hoch in das Kirchenschiff, die Gespräche verstummen vor dem prächtigen Prospekt der alten Barockorgel. Ein willkommener Moment der Entschleunigung für die rund 150 Teilnehmer des Teutoburger Wald Tourismustages. Entschleunigung, Transzendenz, Relaxen, Wellness und Natur – das sind auch die Schlagworte, die Marketingexpertin Susanne Leder zuvor in einem Fachvortrag benutzt hatte, um Ziele zu umreißen, an denen sich der Tourismus in der Region Teutoburger Wald künftig orientieren sollte. „Urlaub ist der Gegenwert zum Alltag“, sagte sie.

„Ein zunehmend wichtiges Handlungsfeld in der OWL GmbH“
         
„Wir haben Lust auf Natur und Idylle“, sagte Leder. Die Touristiker müssten deshalb Voraussetzungen dafür schaffen, dass Urlauber die Natur als „Refugium und Rückzugsort für eine Auszeit erleben könnten. Dafür sei die Region Teutoburger Wald ideal geeignet, so die Professorin. Diesen Ball nahm Herbert Weber, Geschäftsführer der Ostwestfalen-Lippe GmbH, auf. „Der Tourismus ist ein zunehmend wichtiges Handlungsfeld in der OWL GmbH“, befand Weber. Auch das Land NRW sehe den Tourismus als starken Wirtschaftsfaktor. „Es wird viel investiert.“ In den kommenden drei Jahren sollen rund vier Millionen Euro durch die OWL GmbH bewegt werden, um die Infrastruktur zu verbessern.

Zu den Themenfeldern, auf die sich das Tourismusmarketing der Region konzentrieren will, gehören das Wandern, Radtourismus, Gesundheit/Wellness und der in diesem Jahr seit zehn Jahren erfolgreiche Qualitätswanderweg Hermannshöhen. Aber auch andere weiche Standortfaktoren wollen die Experten des Teutoburger Wald Tourismus nicht außer Acht lassen. Weber: „Wir wollen die Kulturschätze der Region heben und aufbereiten.“ Nicht zuletzt deshalb fanden sich die Tourismusexperten zu ihrer Tagung in der Kulturstiftung Marienmünster ein. DieAbtei geht auf das Jahr1128 zurück und hat sich zu einem modernen Veranstaltungszentrum gemausert.

„In den nächsten Jahren werden wir unsere Kompetenzen als attraktives Ziel für Wander- und Gesundheitstouristen sowie Kulturinteressierte weiter ausbauen“, kündigte Weber an. So sollen kulturelle Angebote für Touristen in der Region Teutoburger Wald stärker erlebbar gemacht werden. Zudem sollen neben der Infrastruktur auch die Wegekonzeption und die Erlebnisqualität für Wanderer weiter verbessert werden.

Die Investitionen werden möglich durch die Teilnahme am Wettbewerb des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) des Landes NRW. Dieser wurde unter dem Titel „Erlebnis NRW – Tourismuswirtschaft stärken“ ausgeschrieben. Mit Kreisen und Kommunen war die OWL GmbH, so Weber, hier mit drei Projekten erfolgreich. Dazu gehört unter anderem das Projekt „Storytelling – Wertschöpfung durch Kultur“. Historisch und kulturell bedeutende Ereignisse, die im Teutoburger Wald geschehen sind, sollen, hierdurch erlebbar gemacht werden. „Dafür wird Geschichte attraktiv und zeitgemäß inszeniert“, so Weber.

Weitere Projekte sind zu den Themen „Zukunftsfit Wandern“ sowie „Barrierefreies Reisen“ in Vorbereitung. „Es kommt für uns darauf an, hier schnell den Fuß in die Tür zu bekommen“, sagte Weber zum letztgenannten Punkt. Welche Bedeutung der Tourismus für die Region Teutoburger Wald hat, zeigen diese Zahlen: 2015 wurden hier 6,6 Millionen Übernachtungen gezählt (plus 0,2 Prozent). Die Tourismusbranche setzt knapp 2,6 Milliarden Euro um. 50.000 Arbeitsplätze sind dort angesiedelt.

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